Ob Breiflecken, Matschhosen oder verschwitzte Sportshirts – Kinderkleidung ist täglich im Einsatz und landet schnell in der waschmaschine. Eltern kennen das Problem: Lieblingsstücke verblassen, laufen ein oder fühlen sich nach wenigen Waschgängen rau an. Viele Schäden entstehen jedoch nicht durch die Kleidung selbst – sondern durch falsche Pflege.
In diesem Beitrag zeigen wir dir die häufigsten Fehler bei der Pflege von Kinderkleidung und geben einfache Tipps, wie du sie vermeiden kannst.
1. Pflegeetiketten werden ignoriert
Ein häufiger Fehler: Die Waschsymbole in der Kleidung werden übersehen oder bewusst ignoriert. Dabei geben sie wichtige Hinweise zur richtigen Temperatur, Trocknung und zum Bügeln.
So vermeidest du den Fehler:
Nimm dir beim Sortieren kurz Zeit, um die Etiketten zu prüfen. Kleidung mit Aufdruck, Wolle oder Funktionsmaterialien brauchen besondere Programme – oder sogar Handwäsche.
2. Alles wird bei zu hoher Temperatur gewaschen
Aus Angst vor Bakterien wird Kinderkleidung oft pauschal bei 60 oder 90 Grad gewaschen. Das kann aber Farben verblassen lassen, Elastan beschädigen und Kleidung unnötig verschleißen.
Besser:
- 40 °C reichen bei normal verschmutzter Kleidung völlig aus
- 60 °C nur für Unterwäsche, Bettwäsche oder stark verschmutzte Lätzchen
- Hygieneprogramme gezielt nutzen – nicht pauschal
3. Zu viel Waschmittel verwenden
Viele Eltern dosieren das Waschmittel „nach Gefühl“ – oft zu großzügig. Die Folge: Rückstände in der Kleidung, die Haut reizen oder Allergien auslösen können.
So geht’s richtig:
Halte dich an die Dosierempfehlung auf der Verpackung – abhängig von Wasserhärte und Verschmutzungsgrad. Nutze bei empfindlicher Haut sensitives Waschmittel ohne Duftstoffe.
4. Weichspüler wird bedenkenlos eingesetzt
Weichspüler macht Kleidung zwar angenehm weich, enthält aber oft Duftstoffe, Konservierungsmittel und Allergene – nicht ideal für empfindliche Kinderhaut.
Alternative:
Verzichte bei Kinderkleidung lieber auf Weichspüler. Nutze bei Bedarf einen Schuss weißen Haushaltsessig als natürliches Weichmittel im Weichspülfach.
5. Kleidung wird zu stark geschleudert
Hohe Schleuderdrehzahlen (z. B. 1400–1600 U/min) sind gut für Handtücher – aber nicht für Babykleidung, Shirts mit Aufdruck oder Kleidung mit Gummizug. Sie verlieren Form und Elastizität.
Tipp:
Für Kinderkleidung reichen 800–1000 U/min völlig aus. Trocknet etwas langsamer, ist aber schonender für Fasern und Farben.
6. Alles landet im Trockner
Der Trockner ist bequem, aber nicht für jedes Material geeignet. Viele Kinderhosen mit Gummi, Strampler mit Elasthan oder Kleidung mit Druckaufklebern leiden bei Hitze und reiben sich schnell ab.
Besser:
Nur robustere Stücke wie Baumwoll-Bodys, Handtücher oder Socken in den Trockner geben. Alles andere lufttrocknen lassen – idealerweise liegend.
7. Flecken werden zu spät behandelt
Karottenbrei, Gras oder Schokolade – manche Flecken setzen sich schnell fest, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.
Empfehlung:
Flecken direkt mit Wasser ausspülen, bei Bedarf mit Gallseife oder Fleckenspray vorbehandeln und bald waschen. Je frischer der Fleck, desto leichter verschwindet er.
8. Funktionskleidung wird wie Alltagskleidung gewaschen
Softshelljacken, Regenkleidung oder Sporttextilien verlieren durch falsches Waschen ihre Funktion – z. B. ihre Atmungsaktivität oder Imprägnierung.
So schützt du sie:
- Verwende spezielles Waschmittel für Funktionskleidung
- Kein Weichspüler!
- Schonwaschgang wählen, bei 30–40 °C
- Anschließend mit geeigneter Imprägnierung behandeln, falls nötig
9. Die Waschmaschine wird nicht gepflegt
Gerade bei häufiger Nutzung (wie im Familienalltag) leidet auch die Maschine. Rückstände, Biofilm oder Schimmel beeinflussen die Waschleistung und führen zu unangenehmen Gerüchen.
Lösung:
- Einmal im Monat eine Trommelreinigung bei 90 °C durchführen
- Dichtungen, Waschmittelschublade und Flusensieb regelmäßig reinigen
- Tür nach jedem Waschgang offenlassen
Fazit: Kinderkleidung richtig pflegen heißt langfristig sparen
Mit ein paar einfachen Gewohnheiten bleibt Kinderkleidung länger schön, hautfreundlich und funktional – und deine waschmaschine arbeitet effizienter und hygienischer. Achte auf Material, Temperatur, Schleuderdrehzahl und Dosierung – dann klappt’s auch mit dem nächsten Waschmarathon.