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Wie Schulen ihre eigenen Finanzabende veranstalten können

Stellen Sie sich vor: Ein Donnerstagabend in der Turnhalle einer Schule. Popcornduft liegt in der Luft, Klappstühle quietschen auf dem polierten Boden und Eltern schlurfen mit müden, aber neugierigen Blicken herein. Auf den ersten Blick ist es nur eine weitere Schulveranstaltung. Doch auf dem Anmeldetisch steht statt Flyern für Kuchenbasare oder Basketball-Spielplänen eine schlichte Überschrift: Finanzabend – veranstaltet vom CFIEE.

In diesem Moment wird den Leuten klar, dass es sich nicht um einen Vortrag über Algebra oder eine weitere Spendenaktion handelt. Es geht um Geld – um die Art von Geld, die sie tatsächlich jeden Tag brauchen und die ihnen nachts den Schlaf raubt.

Warum Finanzabende wichtig sind

Der Internationale Rat für Wirtschaftsbildung (CFIEE) argumentiert seit langem, dass ökonomische Bildung nicht auf den Unterricht beschränkt bleibt. Eine Lektion über Zinseszinsen verschwindet nicht, sobald die Schulglocke läutet. Sie findet ihren Weg in die Tischgespräche, schleicht sich in Gespräche im Supermarkt ein und taucht sogar auf, wenn sich zwei Nachbarn über Hypotheken austauschen.

Schulen sind oft das Herz einer Gemeinschaft, und wenn sie Finanzabende veranstalten, kann die Wirkung enorm sein. Eltern lernen gemeinsam mit ihren Kindern, Lehrer lernen Strategien, von denen sie nicht wussten, dass sie sie brauchen, und Schüler fühlen sich ermutigt, echte Fragen zu stellen. Es geht nicht nur darum, Zahlen auszugleichen – es geht darum, Selbstvertrauen aufzubauen.

Wie es in der Praxis aussieht

Ein Finanzabend muss nicht kompliziert sein. Je entspannter er ist, desto besser. Stellen Sie sich ein Programm wie dieses vor:

Aktivitäten:

  • Eine Budgetierungsherausforderung, bei der Familien fiktive Einnahmen und Ausgaben erhalten und dann mit Überraschungen wie „Autoreparatur“ oder „Schulausflug“ jonglieren.
  • Eltern-Schüler-Sitzungen, in denen jeder ein finanzielles Ziel aufschreibt und diese dann teilt und vergleicht.
  • Ein kurzer Geschichtenkreis zum Thema „Mein Geldfehler“, in dem Freiwillige über das erste Mal sprechen, als sie Geld falsch verwaltet haben – und was sie daraus gelernt haben.

Freiwilligenrollen:

  • Moderatoren, die anleiten, ohne wie Professoren zu klingen.
  • Mentoren aus der Gruppe – vielleicht ältere Studenten, die gerade ihr erstes Bankkonto eröffnet haben, oder junge Alumni, die mit ihren Studienkrediten jonglieren.
  • Organisatoren, die Snacks verteilen, Familien an der Tür begrüßen und für eine lockere Atmosphäre sorgen.

Bewertungsmetriken:

  • Kurze Umfragen mit der Frage: „Was werden Sie diesen Monat ausprobieren?“
  • Beobachten Sie, wie viele Familien zu einer zweiten Veranstaltung wiederkommen.
  • Informelle Check-ins durch die Lehrer: Stellen die Schüler im Unterricht neue Fragen, erwähnen die Eltern Veränderungen zu Hause?

Es geht nicht darum, alles bis zum Äußersten zu messen. Es geht darum, zu sehen, ob Ideen hängen bleiben und ob Gespräche über das Fitnessstudio hinaus Bestand haben.

Eine lokale Geschichte

Nehmen wir eine Schule in einer mittelgroßen Stadt, wo CFIEE education programs eine solche Veranstaltung erprobt hat. Am ersten Abend waren nur wenige Familien anwesend – kaum dreißig. Die Eltern waren zunächst zurückhaltend; Geld ist ein Thema, über das man in der Öffentlichkeit normalerweise lieber nicht spricht. Doch mittendrin stand ein Vater auf und gab zu, er habe bis zu der Veranstaltung am Abend keine Ahnung gehabt, wie Kreditkartenzinsen wirklich funktionieren.

Diese Ehrlichkeit sorgte für Aufruhr. Andere Eltern stimmten ein – eine lachte über einen schiefgelaufenen Autokredit, eine andere gestand, sie habe Angst gehabt, ein Sparkonto zu eröffnen. Am Ende des Abends lernten die Familien nicht nur von den Aktivitäten des CFIEE, sondern lehren sich auch gegenseitig durch ihre Geschichten.

Einen Monat später bemerkten die Lehrer, dass die Schüler im Unterricht über Sparziele sprachen. Ein Siebtklässler prahlte sogar damit, seiner Mutter geholfen zu haben, zu Hause ein Umschlag-Budgetsystem einzurichten. Und im Frühjahr veranstaltete der Elternbeirat vierteljährlich Finanzabende, bei denen lokale Unternehmen Snacks und Material spendeten.

Die Auswirkungen waren deutlich: Haushalt → Schule → Gemeinschaft.

Ein kurzer Umweg

Eine Mutter scherzte später, dass der Finanzabend die erste Schulveranstaltung war, bei der ihr Mann tatsächlich die ganze Zeit wach blieb. „Normalerweise scrollt er nur auf seinem Handy herum“, sagte sie lachend. „Aber als sie uns Spielgeld gaben und uns sagten, wir sollten einen Urlaub mit kleinem Budget planen, war er ehrgeiziger als unsere Kinder.“

Solche Momente sind wichtig. Sie erinnern die Menschen daran, dass Finanzbildung nicht schwer sein muss. Sie kann spielerisch, überraschend – und sogar unterhaltsam – sein. Und so bleiben die Lektionen hängen.

Warum CFIEE genau ins Bild passt

Die Mission von CFIEE besteht darin, den Status quo zu ändern: Finanzwissen zugänglich, praktisch und gemeinschaftlich zu machen. Sie wissen, dass es nicht nur dem Einzelnen zugutekommt, wenn er lernt, klüger mit Geld umzugehen. Es wirkt sich auch auf Familien, Schulen und soziale Netzwerke aus.

Schulen sind mit ihrer einzigartigen Rolle als Treffpunkte der perfekte Ort, um diesen Funken zu entzünden. Ein Finanzabend dauert vielleicht nur zwei Stunden, aber die Gespräche, die er anregt, können Monate oder sogar Generationen überdauern.

Ausblick

Schulen veranstalten bereits Talentshows, Sportbankette und Wissenschaftsmessen. Warum nicht auch Finanzabende dazu nehmen? Dafür braucht es weder große Budgets noch ausgefallene Redner. Nur die Bereitschaft, Türen zu öffnen, eine Kanne Kaffee zu kochen und die Leute ehrlich über Geld reden zu lassen.

CFIEE bietet den Rahmen, die Spiele und die Ermutigung. Die Gemeinschaften liefern die Geschichten und die Energie. Gemeinsam bewirken sie einen Wandel – nicht über Nacht, aber stetig, denn immer mehr Familien erkennen, dass Geld keine mysteriöse Last ist, sondern etwas, das sie verstehen und bewältigen können.

Und vielleicht, nur vielleicht, wird das nächste Mal, wenn ein Elternteil auf dem Parkplatz über die Lebensmittelrechnungen scherzt, ein anderer Elternteil mit einem Haushaltstipp antworten, den er beim Finanzabend gelernt hat. So gelangt Bildung von der Schule in die Familien und in die Nachbarschaft.